Monday 14 January 2013

048 | GOLDSCHNEPFE AUF FARM SONNLEITEN


48
VOGELBEOBACHTUNG

Goldschnepfe auf Farm Sonnleiten

Fotos und Text von Stefan Rust
2013

(In terms of the Geneva Convention the copyright of these texts belong to Stefan Rust)


Die Goldschnepfe (Greater Painted-Snipe / Rostratula benghalensis) ist 23-26 cm groß. Bei der Goldschnepfe gibt es einen geschlechtsbedingten Größendimorphismus, eine männliche Goldschnepfe wiegt 115 Gramm, eine weibliche 135 Gramm. Das Weibchen ist dunkler gefärbt als das Männchen. Diese Art ist in der „Alten Welt“ weit verbreitet. In Namibia ist sie in Wüstengebieten abwesend und selten südlich von Windhoek vertreten. In Namibia ist der bestand von Dezember bis März am höchsten und fällt April bis Juli rapide. In guten Regenzeiten sind sie am meisten vertreten und ein Vogelzug dieser Art aus nördlicher Richtung wir vermutet.

Die Sichtung einer männlichen Goldschnepfe an einem Staudamm auf Farm Sonnleiten ist etwas ganz Besonderes. Es ist die erste Sichtung seit Aufzeichnungen im Jahre 1940 der gesichteten Vogelarten auf dieser Farm.
Farm Sonnleiten liegt etwa 35 Kilometer östlich von Windhoek. Der erwähnte Stausee hält das aufgestaute Regenwasser nicht das ganze Jahr über und ist dennoch, sobald sich auch nur etwas Regenwasser gestaut hat, von Wasservögeln gut frequentiert. Von dreien ist dieser der größte Stausee auf der 3 000 Hektar großen Farm.

Diese männliche Goldschnepfe wurde erstmalig am Freitag, dem 11. Januar um 14:00 Uhr von mir beobachtet. Am helllichten Tag stand sie bis an den Bauch im Wasser und verhielt sich nicht scheu. Sie zu bestimmen und fotografieren konnte ich mich ihr ohne Deckung sehr gut nähern ohne dass sie Anstalten traf davonzufliegen. Im Gegenteil, sie ließ sich gar nicht von der Nahrungsaufnahme abbringen. Die Goldschnepfe hat sich ausschliesslich im Wasser stelzend und mit dem Kopf im Wasser auf dem Seegrund schnäbelnd ernährt und zeigte wenig Scheu vor den Rotschnabelenten, Nilgänsen, dem Grünschenkel, Graureiher, Marabu und dem Afrikanischen Löffler. Auch durch kollektives Auffliegen der Nilgänse und Rotschnabelenten ließ sich die Goldschnepfe nicht irritieren. Im Gegensatz zu dieser Beobachtung beschreibt das Roberts Birds of Southern Africa das Verhalten als sehr scheu und die Goldschnepfe begebe sich nach Sonnenuntergang auf Nahrungssuche.
Wahrscheinlich kam diese Goldschnepfe aus dem Norden aber wie lange sie bleibt ist unklar. 

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